Heute möchte ich einmal viel über die Kesklinna Schule erzählen, auf der ich seit beinahe zwei Wochen unterrichte und die ich am Freitag somit verlassen werde, um dann in Pärnu zu arbeiten.
Diese Schule war einmal, wie viele andere in Estland auch, eine Schule für alle Schulstufen. Es ist hier nämlich üblich, dass SchülerInnen von der ersten bis zur letzten Schulstufe auf einer Schule bleiben, also auch hier auf das Gymnasium gehen. Dies möchte jedoch das Bildungministerium nach und nach verändern, da der Eindruck entsteht, dass sich die SchülerInnen viel zu spät Gedanken über ihre Ausbildung und ihre berufliche Zukunft machen. Deswegen wurde zumindest das Gymnasium an dieser Schule geschlossen und ein eigenes Gebäude dafür eröffnet. Die Kesklinna Schule ist somit eine neunstufige Schule, die die 9- jährige Schulpflicht abdeckt. Da man in Estland erst mit sieben Jahren beginnt in die Schule zu gehen, sind die 450 SchülerInnen 7- 16 Jahre alt. In der Schule können die SchülerInnen drei Fremdsprachen lernen. Die erste Fremdsprache ist Englisch und damit wird in der 3. Klasse begonnen. Bei der zweiten Fremdsprache können die Jugendlichen zwischen Deutsch und Russisch wählen und diese wird ab der 6. Klasse unterrichtet.
Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es an der Kesklinna Schule auch Sprachklassen, d.h. Englisch wird schon ab der 2. Klasse drei Stunden pro Woche unterrichtet und Deutsch in der 4. Klasse zwei Stunden pro Woche. Der Sprachenunterricht findet in Gruppen mit 8- 10 SchülerInnen statt.
Die Schule ist technisch gut ausgestatten, so ist in jedem Raum ein Computer und ein Beamer zu finden, die auch regelmäßig eingesetzt werden. Das Klassenbuch wird elektronisch geführt, so werden alle Stundeninhalte, Hausübungen und fehlende SchülerInnen hier eingetragen. Auf dieses elektronische Klassenbuch können auch die Eltern von zuhause aus zugreifen.
Das vierstöckige, charmante Schulgebäude, das aus zwei Teilen besteht, die miteinander durch einen unterirdischen Gang verbunden sind, ist schon recht alt, was man an einzelnen Teilen des Hauses erkennt, doch werden nach und nach alle Teile renoviert.
Ich bewohne die frühere Schulwartwohnung und genieße jeden Tag einen äußerst kurzen Schulweg.
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